© KIM Österreich 2023
Gottesdienst zum 75. Todestag von Matthias Kaiser
Anlässlich des 75. Todestages von Matthias Kaiser fand in seinem Geburtsort Kronach in Oberfranken (Bayern)
ein Gottesdienst statt. Auch KIM war dabei.
Im Jahr 1970 kam der KIM-Gründer P. Hubert Leeb mit dem
ehemaligen Diözesanseelsorger des Bistum Bamberg Jupp
Schneider auf Burg Feuerstein zusammen, der ihn dort auf das
Licht-Leben-Kreuz aufmerksam machte. Dieses Kreuz wurde
zum KIM-Kreuz, und sein Träger Matthias Kaiser, ein Opfer des
Nationalsozialismus, wurde zu einem wichtigen Wegbegleiter der
KIM-Bewegung.
Matthias Kaiser war am 29. November 1944 als Soldat
standrechtlich erschossen worden (KIM aktuell 3/19 berichtete
ausführlich über ihn), und anlässlich seines 75. Todestages fand
in seiner Geburtsstadt Kronach in Oberfranken (Bayern) zu
seinen Ehren ein Pontifikalgottesdienst mit dem Bamberger
Erzbischof Ludwig Schick mit einem anschließenden Fest der Begegnung statt. KIM war präsent mit KIM-
Seelsorger Erwin Wiesinger und KIM-Redakteur Diakon Raymund Fobes. Auch feierte den Gottesdienst Pfarrer
Heinz-Josef Löckmann mit, der gemeinsam mit P. Johannes Haas die Matthias-Kaiser-Biographie in den KIM-
Profilen herausgegeben hat.
Erzbischof Schick würdigte in seiner Predigt Matthias Kaiser als „Märtyrer der Menschlichkeit“, war er doch zum
Tode verurteilt worden, weil er seine Truppe aus einem aussichtslosen Kampf abgezogen hatte. Damit rufe er
auch uns Christen dazu auf, menschlich zu handeln und für Menschlichkeit in der Gesellschaft einzutreten.
Aber Matthias Kaiser war auch ein „Zeuge des lebendigen Jesus Christus“. Christus sei „sein Licht und Leben“
gewesen „Leid, Kreuz, Not, Verfolgung und Tod“ hätten ihn Christus nähergebracht. So zeigt der junge
Glaubenszeuge, dass unser Glaube keine Theorie ist, keine Philosophie, keine Moral und kein Gesetz. Das
Christentum ist eine Beziehung zum lebendigen Jesus Christus, der von den Toten auferstanden ist und lebt.“
Abschließend wies der Erzbischof auch darauf hin, dass Matthias Kaiser, der Priester werden wollte, auch heute
ein Vorbild für die Seelsorger sein kann, dies in seinem Einsatz für ein Leben in Freiheit, Gleichheit und
Menschlichkeit, doch auch durch seine tiefe Beziehung zu Christus. Der Bischof wörtlich: „.Beten wir und
werben wir für solche Priester und Berufungen. Lasst uns Matthias Kaiser ehren und uns von ihm anregen und
belehren, damit auch wir in Jesus Christus Licht und Leben finden und Missionare dafür sind.“
Im Anschluss an den Festgottesdienst gab es für die KIMler vor
Ort auch Gelegenheit, Menschen kennenzulernen, die mit
Matthias Kaiser verbunden waren und sind. Darunter war auch
Gertrud Pippel, die mittlerweile über 90-jährige Jugendfreundin
von Matthias Kaiser. Beide hatten Heiratspläne, bis Matthias
Kaiser sich dazu entschloss, Priester zu werden und im Zölibat
zu leben. Auch das Ehepaar Liane und Walter Kilian mit ihrer
Tochter Ellen Pfeiffer, das die Grabstätte von Matthias Kaiser in
Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) pflegt, war unter den
Gästen.
Die Feierlichkeiten in Kronach gaben so die wertvolle Möglichkeit, neue Bande von KIM-Österreich zu Personen
und Orten zu knüpfen, die mit Matthias Kaiser verbunden sind. Gemeinsame Begegnungen für die Zukunft sind
geplant, vielleicht sogar einmal im KIM-Zentrum, etwa 2021, wenn wir den 100. Geburtstag von Matthias Kaiser
begehen.
Relief für Matthias Kaiser in der Pfarrkirche
Kronach